Unter diesem Motto stand der diesjährige Gottesdienst am 19. Februar 2023 für die Senioren des Bezirks Reutlingen. Der Bezirksvorsteher, Bezirksältester Christian Probst, führte den Gottesdienst in der Kirche Reutlingen-West durch.
Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus 1. Samuel 17, 45 zugrunde: „David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Sichelschwert, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast.“
Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Bezirksälteste auf den Liedvortrag des Chores ein: „Betende Hände braucht unsere Zeit.“ Er dankte allen für die betenden Hände, nicht nur heute, sondern immer. „Eure betenden Hände sind so wertvoll!“, so der Bezirksälteste.
Zum Bibelwort erläuterte er zunächst den Hintergrund: Die Philister standen den Israeliten gegenüber, die große Angst und Sorgen hatten ob der Übermacht der Philister. Schon durch die Größe wurde dies deutlich: der Hirtenjunge David mit einer Körpergröße von ca. 1,60 Meter – dagegen Goliath mit einer Größe von über 2,20 Meter.
Goliath selbst verhöhnte die Israeliten 40 Tage lang – zweimal pro Tag. Zudem wurde David auch vom eigenen Bruder beleidigt, der ihm nachsagte, nicht einen Kampf führen zu wollen, sondern nur zuzusehen. Also keine guten Bedingungen, um einen Sieg zu erlangen.
Was hat das mit uns und unserem Glauben zu tun? Der Bezirksälteste gab den Hinweis, dass „Goliath“ bis heute nicht ausgestorben sei. Seine Machenschaften, sein Gerede, sein Denken, alle Macht dieser Welt zu haben, habe sich nicht verändert. „Goliath“ – das Sinnbild eines Berges voller Sorgen und Lebensfragen, die einen quälen und die auch immer jeder von uns hat.
Wir leben zum Beispiel in Trauer – ein gewaltiger „Goliath“, eine Übermacht, die imstande ist, uns die Lebensfreude zu nehmen. Es gibt Lebensfragen über die Gesundheit, manchmal Sorgen und Fragen bezüglich Kinder und Enkelkinder, wenn oft nicht alles so verläuft, wie man es gerne erleben möchte. Mit der Hilfe des Herrn ist dieser „Goliath“ zu überwinden. Blicken wir dabei auf die Urkraft, auf die David vertraute. Denn genauso wie Goliath nicht gestorben ist, ist auch die Kraft nicht gestorben, die den David begleitet hat. Diese Kraft existiert heute noch genauso.
David konnte im Krieg mit der Rüstung, die sehr schwer war, nicht umgehen. Warum? Weil er sie nicht gewohnt war! Was sind wir gewohnt? Wir sind gewohnt zu beten, so die Ausführung des Ältesten: Wir können uns darauf verlassen, dass Gott uns hört und erhört. Deshalb der Rat: Bleibt bei dem, was ihr gewohnt seid! Verlasst euch nicht auf Dinge, die über euch „übergestülpt“ werden, die euch sogar am Glauben hindern, die euch vielleicht den Blick auf Gott verzerren. Bleibt bei dem, was ihr gewohnt seid! So wie David, der sich auf die Hilfe seines Herrn verlassen hat.
Vor langer Zeit hörte der Älteste einmal den Satz: „Tue nichts Gutes, auf dass dir nichts Böses widerfährt!“ Manchmal habe man den Eindruck, dass man Dinge aus reinem Herzen, aus guter Absicht tue, es dann aber ganz anders ankommt. Der Älteste ermunterte alle: Lasst euch durch solche Dinge nicht zurückschrecken. Eure Mitarbeit, eure Gebete sind wertvoll. Lasst euch davon nicht abbringen, sondern macht weiter. Wenn wir etwas aus reinem Herzen, aus der Liebe zum Werk Gottes, zum Nächsten tun, dann ist das nie falsch, sondern immer richtig! Bleibt bei dem, was ihr gewohnt seid! Das ist der Weg zum Erfolg und das ist der Weg zum Sieg. Das ist der Weg, um die „Goliathe“ in den Griff zu kriegen. Das funktioniert auch heute noch so wie damals. Wir haben die Kraft, die „Goliathe“ zu überwinden, weil wir uns auf Gott verlassen können. Tun wir das, was wir gewohnt sind: Beten und den Herrn immer wieder in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen. Die Zusage Gottes gilt: „Ich bin bei euch alle Tage!“ Gott lässt uns nicht untergehen, so der Älteste, selbst, wenn einmal Zweifel aufkommen und man fragt: „Wo bist du, Gott?“ Selbst dann verlässt er einen nicht. Darauf wollen wir vertrauen!
Zur weiteren Wortverkündigung wurde noch der stellvertretende Bezirksvorsteher, Bezirksevangelist Claus-Peter Wagner, gebeten. Er unterstrich den Gedanken, dass wir immer füreinander beten sollen, damit wir durch den Glauben die Kraft bekommen, im Schutzbereich der Gnade zu bleiben. So können wir den heilenden Gott immer wieder erleben. Gebetserhörungen gehören zum Gebet! Was bewirken sie? Sie bestärken einen darin, dass Beten einen Wert hat. Das sind nicht immer ganz große, entscheidende Dinge, sondern oft kleine Dinge, die uns aber zeigen: „Ja, lieber Gott, mit dir gehe ich den nächsten Schritt!“ Das sind die Dinge, die Frieden im Herzen erzeugen, wo vorher Unruhe war. Da ist dann Trost sichtbar, der uns Mut macht und Hilfe bereitet.
Zur Vorbereitung auf die Feier des Heiligen Abendmahls verwies der Bezirksälteste auf den großen Wert und die Bedeutung der Gnade. Dazu las er einige Strophen aus dem Lied „Amazing Grace“ vor. Danach wurde dieses Lied von Orgel und Violine vorgetragen:
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch Vorträge des Bezirks-Seniorenchores sowie von Beiträgen der Orgel mit Violine.