Am Martinstag, 11.11.2021, besuchte Apostel Jürgen Loy die Gemeinde Pfullingen, um mit den Glaubensgeschwistern aus Pfullingen und Lichtenstein gemeinsam Gottesdienst zu feiern. In seiner Begleitung war der neue Bischof Matthias Grauer, bis 2019 Vorsteher der Gemeinde Lichtenstein-Unterhausen.
Der Apostel legte seiner Predigt ein Bibelwort zugrunde aus Hebräer 13, 16: „Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“
Der in den christlichen Kirchen wohlbekannte Martin, ein römischer Soldat und späterer bekennender Christ und Bischof, dient uns auch heute noch als Vorbild, Gutes zu tun und nicht achtlos an Menschen in Not vorbeizugehen, wie in Jesu Gleichnis vom Samariter beschrieben ist. Er teilte seinen Mantel mit einem frierenden Bettler.
Der Apostel zog eine Parallele zum Abendgottesdienst der Vorwoche in Münsingen, als der scheidende Bischof Bernd Bornhäusser eine weitere „Mantelgeschichte“ erwähnt hatte: Prophet Elias wählte seinen Nachfolger Elisa aus, indem er seinen Mantel über ihn warf. Mit einem Dank an den in Pfullingen anwesenden Neu-Ruheständler, dass dieser in tätiger Nächstenliebe stehend oft Freud und Leid mit ihm geteilt hatte, verband Apostel Loy den Wunsch an den neuen Bischof, mit den Vorstehern auch deren Anliegen zu teilen.
Der Schreiber des Hebräerbriefes, so Apostel Loy, lege einen „gelben Merkzettel“ in die Bibel: „Vergesst das nicht!“ Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen. Dies sei ein Merkmal unseres Christseins und solle nicht aus Sympathie heraus nur uns nahestehenden Menschen geschehen. Der Apostel rief die Anwesenden dazu auf, aus einer inneren Haltung heraus Gutes auch in Worten und Gesprächen zu tun und dem Nächsten mit dem guten Wort der Hoffnung und der Zuversicht zu begegnen. „Vergesst nicht, dass wir gerufen sind, die Wahrheit des Evangeliums zu verkünden.“
Bischof Grauer nahm dieses Bild auf: Gutes zu tun sollte die Normalität sein und keine Pflicht, an die man sich immer wieder erinnern muss. Andererseits sei es auch gut und wichtig, mit dankbarem Herzen anzunehmen, wenn jemand anders an uns etwas Gutes tut.
Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt von einem kleinen Chor. Da aufgrund der immer noch präsenten Coronapandemie nicht alle Plätze besetzt werden durften, konnte der Gottesdienst per Telefon und Internet-Livestream zu Hause mitgefeiert werden.