Seit dem Ende der coronabedingten Einschränkungen feiern die drei Gemeinden Gönningen, Ohmenhausen und Gomaringen die Wochengottesdienste gemeinsam. Am Mittwoch, 04.10.23, kam auch Bischof Matthias Grauer nach Gomaringen. Er versetzte Diakon Ulfried Veith aus der Gemeinde Reutlingen in den Ruhestand.
Bischof Grauer predigte zu Psalm 24,3.4: „Wer darf auf des HERRN Berg gehen, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte? Wer unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist, wer nicht bedacht ist auf Lüge und nicht schwört zum Trug“. Darauf Bezug nehmend sagte er, dass es am Abend keine Zugangsvoraussetzung für den Gottesdienst, für das Betreten der Kirche gegeben habe. Die vom Psalmisten genannten Eigenschaften seien ein Bild der Redlichkeit im Umgang miteinander, das uns den Zugang zum Verständnis Gottes ermöglicht. Wir Menschen können unser Herz nicht lange reinhalten, das schafft nur Gott in uns. Daher auch die Bitte aus Psalm 51,12: Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz. Allerdings gibt uns Gott die Fähigkeit, dass wir nicht alles in unser Herz hineinlassen, „uns zu Herzen nehmen“ müssen.
Der Bischof stellte die Frage, wie wir Zugang zum Herzen Gottes finden können, was nötig ist, um Gottes Liebe verstehen zu können. Im Nächsten sehen wir Gott und in der Nächstenliebe erhalten wir Zugang zu Gott. Dies möge ein Impuls für uns sein, uns selbst für den Nächsten und damit für Gott zu öffnen. Gott möchte auch Zugang zu unserem Herzen bekommen. Es gibt einen „Universellen Zugangscode“: Ich liebe dich.
Bezirksältester Christian Probst kam in seinem Predigtbeitrag auf eine Formulierung des Bischofs in seinem Gebet zu sprechen: Gott soll für uns ein Gegengewicht sein für Dinge, die uns das Herz schwer machen. Das habe ihn an eine Dezimalwaage erinnert, bei der ein relativ kleines Gegengewicht auch schwere Dinge, wie z.B. einen Kartoffelsack, in Balance bringen kann. „Das Gegengewicht der Liebe Gotte gewinnt immer“, so der Bezirksvorsteher.
Priester Kittelberger erinnerte an große Gottesmänner wie Elia und Mose, die auch nicht vollkommen waren aber sich Gott hingegeben hätten. Auch er ging auf einen Satz des Gebets ein, dass wir uns „vom Gottesdienst umarmt fühlen“ möchten. Gott liebt dich, er hat Pläne mit dir, wenn du ihn machen lässt. Zugang zu Gott finden wir auch, wenn wir uns unserer Bedürftigkeit bewusst sind.
Das Bild der Waage aufnehmend, sagte der Bischof anschließend, dass Gott nicht „den Kartoffelsack leichter“ macht, sondern unsere Perspektive ändert, damit wir uns leichter fühlen und die Schönheit unseres Glaubens sehen können.
Nach Feier des Heiligen Abendmahls versetzte Bischof Grauer Diakon Ulfried Veith aus der Gemeinde Reutlingen in den Ruhestand. Er dankte dem Diakon für seine Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, seine organisatorische Gabe und sein seelsorgerisches Verantwortungsgefühl. Mit diesen Eigenschaften war er ein Segen für die Gemeinde.