Den Wochengottesdienst am Mittwoch, 20.07.2022, feierte Apostel Jürgen Loy in und mit der Gemeinde Eningen. Er brachte ein Bibelwort mit, das Stammapostel Jean-Luc Schneider wenige Tage zuvor einem Gottesdienst in der Demokratischen Republik Kongo zugrunde gelegt hatte.
Der Apostel las aus 1. Korinther 12, 12-13: „Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt.“
Die von Apostel Paulus gegründete Gemeinde in Korinth war eine bunte und facettenreiche Gemeinschaft, so Apostel Loy. Aus unterschiedlichen Kulturen kommend, gab es unter den Gemeindemitgliedern auch verschiedene Meinungen, wie der „richtige“ Gottesdienst gestaltet werden solle. Davon hörte auch der Gemeindegründer Paulus und man könnte meinen, er spricht nun ein Machtwort, um die Streitigkeiten zu beenden. Stattdessen zeichnete Apostel Paulus das Bild einer Gemeinde als ein Leib, der viele unterschiedliche Glieder hat, die nur im Miteinander funktionieren. Dabei ist keines zu klein oder zu unwichtig – es geht nur zusammen und gemeinsam.
Dieses zeitlose und starke Bild übertrug Apostel Loy auf die Gemeinde Eningen der heutigen Zeit: Auch hier kommen die Glaubensgeschwister aus unterschiedlichen Sozialisationen, mit verschiedenen Hintergründen und manches strömt auf die Gemeinde ein und bedrängt sie. Doch auch in dieser Gemeinde haben alle dieselbe Berechtigung, niemand ist wertlos, darf fehlen. Alle haben ihren Platz und ihre Gaben und jede und jeder ist wichtig. Der „Organismus Gemeinde“ funktioniert mit gegenseitiger Rücksichtnahme und im Zusammenspiel.
Apostel Loy gab der Gemeinde den Rat, nicht alles verstehen zu müssen, zu bewerten, was der Nächste tut oder sagt, aber ihn und sie anzunehmen, wie sie sind.
Das Bild kann auch auf die Kirche Jesu im Gesamten angewendet werden. Glaube ohne Gemeinschaft stirbt. Gott schaut auf jede*n Einzelnen, aber auch auf das Ganze, dass das Miteinander funktioniert. Jesus Christus ist das Haupt und wir die Glieder als der sichtbare Teil der Kirche Christi. Durch ihn sind wir „zu einem Leib getauft“, wiedergeboren und die neue Kreatur wurde in uns hineingelegt. Gemeinsam mit unseren Geschwistern in den anderen Konfessionen sind wir durch die Taufe ein Leib.
Auf die starke Einbindung der Neuapostolischen Gemeinde in die Ökumene in Eningen eingehend gab er den Rat, ein Zeugnis sein des Evangeliums, der Nächstenliebe und der Gemeinschaft in Christus. Dazu wünschte er Segen und Verbundensein.
Bezirksvorsteher Christian Probst wurde zu einem Predigtbeitrag gerufen, danach feierte die Gemeinde gemeinsam mit dem Apostel Heiliges Abendmahl.