Was nützte mir das alles eigentlich? Am Sonntag 21.02.2021 um 11 Uhr fand der zweite Jugendgottesdienst seit Beginn der Pandemie statt. Bezirksältester Christian Probst brachte den 37. Vers aus dem 119. Psalm als Grundlage für den Gottesdienst mit. „Wende meine Augen ab, dass sie nicht sehen nach unnützer Lehre, und erquicke mich auf deinem Wege.“
Nach einer eindrucksvollen musikalischen Einleitung von zunächst Fabian Juny an der Orgel und dann Marian Heusel am Klavier griff Bezirksältester Christian den textlichen Inhalt des vom Klavier gespielten Liedes „Das sei alle meine Tage“ auf und stellte die Frage „Regiert der Herr wirklich jeden Tag in mir?“. Stellen wir uns diese Frage jeden Tag. Nehmen wir uns vor in unser Gebet die Bitte zu legen, nach dem Vorbild Jesu Christi zu leben und zu handeln und reflektieren wir abends: Hat heute der Herr in mir regiert? Bezirksältester Christian gab damit den Auftrag an die Jugendlichen, diese Frage lebendig zu machen und sie sich ernsthaft selbst immer wieder zu stellen. Aber wofür das Ganze? Darauf betonte Bezirksältester Christian, die Umsetzung, also das Abwenden der Augen von schlechten Dingen, der „unnützen Lehre“, und das Umsetzen der guten Dinge, gibt der Seele die göttliche Nahrung, die sie benötigt.
Nach einem weiteren Musikbeitrag von Marian am Klavier, führt Priester Christoph Haar auf, welche Dinge denn unter „unnützer Lehre“ verstanden werden können. Dabei richtet er die Verantwortung an die Jugendlichen selbst. „Im Prinzip dürfen wir das ja alles.“ Social Media, Gaming, YouTube, etc. das alles ist, in richtigem Maß, auch nicht schädlich für uns. Aber was nützt mir das alles eigentlich? Priester Christoph gab hier als Impuls mit, sich zu überlegen, was man denn sonst alles in der Zeit, die man mit der „unnützen Lehre“ verbracht hat, noch alles hätte tun können.
Abgerundet wurde der Predigtteil des Gottesdienstes mit einem Beitrag von Jonathan Hass, bis dato Jugendchordirigent, der später im Gottesdienst aus dieser Verantwortung auf eigenen Wunsch entlassen wurde. Priester Jonathan brachte der Jugend die Geschichte des Professors mit, der vor seinen Studenten ein Glasgefäß zuerst mit Steinen, dann mit Kieseln, mit Sand befüllte. Unser Priester schlüsselte auf, die Steine seien die wichtigsten Dinge in unserem Leben (u.a. Familie, Glaube, Freunde), die Kiesel seien die Hobbys und Dinge, die Freude bereiten. Der Sand hingegen repräsentiere das, was eben getan werden müsse. Das Glas muss immer in dieser Reihenfolge gefüllt werden, Steine, Kiesel, Sand. In umgekehrter Reihenfolge gäbe es am Ende kein Platz mehr für das Wichtige. Zum Schluss habe der Professor noch ein Glas Bier dazu gekippt, „dafür sollte immer noch Platz sein“. Priester Jonathan verdeutlichte damit den Stellenwert der Gemeinschaft bei Jugendaktionen und legte den Anwesenden ans Herz diese doch auch wahrzunehmen, sobald dies wieder möglich sind.
Nach der Sündenvergebung und dem heiligen Abendmahl wurde Jonathan Hass dann offiziell als Leiter des Jugendchores verabschiedet und die Verantwortung wurde an Iska Leibsle und Martin Fink übergeben.
Beendet wurde der Gottesdienst mit einem kurzen knackigen Klavierbeitrag von Fabian, woraufhin beide Musiker mit einem spontanen Beifall belohnt wurden.