Weihnachtsstimmung konnten die Gläubigen 2021 virtuell erleben: Unterschiedliche Akteure aus dem Bezirk Reutlingen hatten eine Online-Andacht zu Heiligabend vorbereitet. Die Andacht war von Heiligabend, 24.12.2021 bis zum Epiphaniasfest am 06.01.2022 auf dem Bezirkskanal online.
„Wir hoffen, dass wir euch damit in diesen besonderen und herausfordernden Zeiten eine Freude bereiten können“. Mit diesen Worten kündigte Evangelist Ralf Kirchner die Online-Andacht im Bezirk an. Orgelmusik lud die Gläubigen zu Hause zum Mitsingen bekannter Weihnachtslieder ein, der Text wurde dazu eingeblendet. Alttestamentarische Prophetenworte und Auszüge aus einem Paulus-Brief umrahmten die Lesung der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium. Zwischendurch sangen und spielten Solistinnen und Solisten aus unterschiedlichen Gemeinden, auch der Kinderchor MUKI des Bezirks und einige Jugendliche, die im Vorjahr bereits „zuhause gemeinsam“ Weihnachtslieder aufgenommen hatten, wurden eingespielt.
Zur Einstimmung spielte Fabian Juny auf dem Klavier in der neuapostolischen Kirche Sonnenbühl „Tochter Zion“, bevor Bezirksältester Christian Probst die virtuelle Andachtsgemeinde begrüßte. „Herbei, o ihr Gläubigen“ intonierte danach Dominik Skauradszun auf der Orgel in Reutlingen-West.
Gemeinsam mit Familie Walter (Iris, Pascal und Jannik) sang Franziska Rotter in der Kirche Kusterdingen „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ einleitend zur Lesung aus Jesaja 9 (Claudia Klatt in Ohmenhausen): „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt… Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.“
Dieses Bild des Lichts griff das folgende Lied auf „Brich an, du schönes Morgenlicht“ (Marin Fink an der Pfullinger Orgel). Die in unserer Kirche selten gehörte Kombination Gitarre und Klavier (Martin Herold und Peter Pfanner in Pliezhausen) leitete mit einer sehr intim gespielten Hirtenmusik über in die Lesung der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium, Silke Kirchner in der Kirche Reutlingen-West. Danach lud Lucas Vögele an der „West-Orgel“ die virtuelle Gemeinde zum Mitsingen des Weihnachtsliedes „O du fröhliche“ ein.
MUKI, der Bezirkskinderchor, hatte die in Coronazeiten neue Praxis des „allein zuhause und doch gemeinsam“-Singens aufgenommen und „Fröhliche Weihnacht überall“ intoniert und brachte so virtuellen Weihnachtsduft in die Wohnzimmer, aber auch „in des Herzens Dunkelheit strahlt ein helles Licht, schenkt uns Mut und Zuversicht“.
Den titelgebenden Weihnachtsgruß für dieses spezielle Corona-Weihnachtsfest las Claudia Klatt (Ohmenhausen) aus dem Brief des Paulus an die Thessalonicher, Kapitel 5, 1-11: „Von den Zeiten aber und Stunden, Brüder und Schwestern, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: »Friede und Sicherheit«, dann überfällt sie schnell das Verderben wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entrinnen. Ihr aber seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da betrunken sind, die sind des Nachts betrunken. Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.“
Der virtuelle Jugendchor griff dies als Bitte auf mit dem Lied „O komm, o komm, du Morgenstern“. Darin heißt es „vertreib das Dunkel unsrer Nacht durch deines Gnadenlichtes Pracht“. In seinen Schlussworten erzählte Bezirksvorsteher Christian Probst eine kurze „Weihnachtsgeschichte der anderen Art“, die an Weihnachten „zurück zum Ursprung“ führte, bevor Heiko Herbrand an der Orgel Pliezhausen zu einem letzten Gesang einlud mit dem wohl bekanntesten Weihnachtslied „Stille Nacht“.