Zur Einstimmung auf das Pfingstfest 2020 diente die Bezirksandacht am Donnerstag, 28.05.2020, mit Bezirksevangelist Achim Sippel, Evangelist Matthias Grauer und der jugendlichen Glaubensschwester Katharina Saur.
Als Grundlage für die sechste Andacht, die per Livestream übertragen wurde, diente Apostelgeschichte 8, 18-19: „Als aber Simon sah, dass der Geist gegeben wurde, wenn die Apostel die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an und sprach: Gebt auch mir diese Macht, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange.“
Bezirksevangelist Achim Sippel, stellvertretender Bezirksvorsteher und Vorsteher der Gemeinde Reutlingen-West, legte zunächst den Zusammenhang des Bibeltextes dar: nach der Steinigung von Diakon Stephanus begann unter der Verantwortung von Saulus die Verfolgung und Tötung vieler Gläubiger. Dies führte zur Zerstreuung der Gemeinde in die umliegende Gegend, auch nach Samarien, darunter auch Philippus. Die Samariter waren „keine Freunde“, aber Philippus verstand seinen Auftrag so, allen Menschen das Evangelium zu verkünden, auch dort, „wo er keine Freunde hatte“. Viele Samariter kannten Jesus Christus, waren begeistert von der Botschaft des Philippus, aber auch erstaunt von den Wundern, die Philippus aus der Kraft Gottes wirken konnte. Die Menge der Gläubigen wuchs und darum machten sich die Apostel Petrus und Johannes von Jerusalem auf, um Philippus zu unterstützen und den Gläubigen, die er bereits getauft hatte, die Gabe Heiligen Geistes zu spenden.
Ein einflussreicher Mann unter den Samaritern, Simon, ein Magier, Weissager, hatte eine große Schar Anhänger, von denen viele Christen wurden. Neugierig geworden suchte er die beiden Apostel auf und sah, wie sie durch Gebet und Handauflegung den Geist Gottes spendeten. Geschäftssinnig wie er war bot er Apostel Petrus Geld, um diese Macht der Geistestaufe zu kaufen. Der Apostel antwortete: „Denkst du wirklich, dass man die Gabe Gottes kaufen kann?“ Gott allein, so der Bezirksevangelist weiter, ist Herr der Sakramente, aber wir Menschen entscheiden, ob wir die Geschenke Gottes annehmen oder nicht. Es ist tröstlich, dass Gott uns die Sakramente nicht wegnimmt, wenn wir sündigen, zweifeln oder uns von ihm entfernen. Vor dem Pfingstfest wäre ein geeigneter Zeitpunkt, nachzudenken, welche Bedeutung diese Geschenke Gottes für uns haben:
Katharina Saur las den dritten Glaubensartikel: Ich glaube an den Heiligen Geist, die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
„Sakramente sind grundlegende Gnadenmitteilungen unseres Gottes“. So begann Evangelist Matthias Grauer seinen geistlichen Impuls, der auf die Lesung folgte. „Er nimmt uns darin ganz nah zu sich, schenkt sich uns und gibt uns die Kraft aus sich selbst heraus.“ Das hat Simon nicht verstanden. Er wollte Göttliche Gabe zu Geld und damit zu seiner „persönlichen Manövriermasse“ machen. Durch die Bezahlung wollte er diese Gabe zu seinem Eigentum machen. Das Wichtigste im Leben könne jedoch nicht mit Geld erworben werden, sondern sind ein Geschenk Gottes.
Die Sakramente machen etwas in uns. Wenn der Geist Gottes uns antreibt, Gutes zu tun, dann ist das schön. Der Geist Gottes wird uns weiter führen und uns die Kraft geben, vielleicht immer weniger „um uns selbst zu kreisen“ und macht uns darauf aufmerksam, wie spannend es ist, wenn wir nach dem Willen Gottes forschen und in der Erkenntnis wachsen.
Ergänzend dazu las Katharina Saur aus dem Katechismus der Neuapostolischen Kirche über das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Bezirksevangelist Sippel nahm danach eine Anregung von Apostel Jürgen Loy auf, wir mögen doch die Gabe, die aus dem Heiligen Geist kommt, entdecken (Gottesdienst vom 17.05.2020). Diesen Schlussimpuls gab er den über Internet und Telefon Verbunden mit: „welche Gabe entdecke ich in mir, wenn ich Gottes Geist spüre? - Entdecke die Gabe, die aus dem Heiligen Geist kommt!“
Die Andacht wurde von einem jugendlichen Männerchor und Klavierstücken musikalisch begleitet.