Am Donnerstag, 1. Dezember und Freitag, 9. Dezember trafen sich jeweils rund 25 Teilnehmer in Tübingen. Der „gute“ Stadtführer – Bezirksevangelist im Ruhestand Manfred Bayer – gab zwei Führungen zum Thema: „Weihnachtliches Tübingen“ und teilte uns auf humorvolle Weise viel Interessantes zum weihnachtlichen Brauchtum in alter und neuer Zeit in Tübingen mit.
Zunächst ging es an den Neckar. Dort gab uns Manfred Bayer natürlich Hinweise zum Dichter Hölderlin, denn was wäre Tübingen ohne ihn? Schließlich ist der „Hölderlinturm“, in dem der Dichter die zweite Hälfte seines Lebens verbrachte, das Wahrzeichen von Tübingen. Doch genauso gut kann man umgekehrt sagen: Was wäre aus Hölderlin geworden, wenn er nicht in einer Tübinger Familie nach seinem Krankenhaus-Aufenthalt eine Unterkunft gefunden hätte. Genau in dem Haus, das wir heute als „Hölderlinturm“ kennen.
Dann ging es in die Stiftskirche – ein angenehmer Zwischen-Aufenthalt bei den doch sehr winterlichen Temperaturen. Hier zeigte Manfred Bayer viele Begebenheiten zum „kirchlichen“ Weihnachten von Tübingen, Zusammenhänge von Weihnachtsliedern mit der Stadt, Brauchtum in den Kirchen.
Der zweite Teil der Führung führte uns durch die wohl für fast alle bisher unbekanntesten „Gässle“ von Tübingen. Hier gab es manches zum Schmunzeln, denn unser humorvoller Stadtführer erzählte manche früheren Begebenheiten der „Tübinger Gogen“ und was sich bei ihnen so alles in den Advents- und Weihnachtstagen ereignete. Viel wurde gelacht – das tat allen gut!
(Anmerkung: Gog – eine mundartlich-schwäbische Bezeichnung für einen Weingärtner aus der Tübinger Unterstadt. Die Gogen bildeten über Jahrhunderte eine eigenständige Bevölkerungsgruppe im sonst stark von Universitätsangehörigen geprägten Tübingen. Sie waren etwas derb und geradeaus in ihrer Redensarten, aber mit Mutterwitz und Schlagfertig begabt.)
Die beiden Führungen fanden jeweils ihren Abschluss mit einem gemeinsamen Mittagessen in der „Wurstküche“.
Nun wünschen wir allen Lesern frohe Weihnachten und einen guten Jahreswechsel.