Bezirksältester i.R. Adolf Kern ist heimgegangen. Die Trauerfeier fand am 09.01.2021 statt und wurde per Livestream und Telefon übertragen.
Trotz Trauer dankbarer Abschied
Mit Dankbarkeit im Herzen, trotz der Trauer über den Heimgang eines besonderen Mannes und Dieners Gottes, nahm am späten Vormittag des 9. Januar 2021 eine große Trauergemeinde in einem bewegenden Gottesdienst in unserer Kirche Reutlingen-West Abschied vom sehr geschätzten Bezirksältesten im Ruhestand Adolf Kern.
Der Bezirksälteste war im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit am Abend des 30. Dezember 2020, von seiner Frau und den beiden Söhnen liebevoll betreut und begleitet, verstorben. Aufgrund des Pandemie bedingt eingeschränkten Platzangebots, konnten in der Kirche selbst nur die Ehefrau des Heimgegangenen, die beiden Söhne mit Familie und nahe Familienangehörige sowie langjährige, enge Wegbegleiter den Gottesdienst miterleben. Eine weit größere Anzahl war durch Internet und Telefon mit verbunden.
Bezirksapostel Michael Ehrich, Leiter der Gebietskirche Süddeutschland, der die Trauerfeier in Begleitung von Apostel Jürgen Loy und Bischof Bernd Bornhäusser sowie weiteren aktiven und im Ruhestand lebenden Amtsträgern durchführte, stellte den Trauergottesdienst unter das Wort aus Psalm 73 (Verse 23 und 24): „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“
Der Trostgottesdienst wurde musikalisch einfühlsam mitgestaltet durch Orgel- und Klaviermusik.
Sicher geborgen in Gottes Händen
Gleich mit seinen ersten Worten zeigte der Bezirksapostel auf, wie ergeben und vertrauensvoll Adolf Kern sein ganzes Leben Gottes Händen anbefohlen und Jesus Christus in den Mittelpunkt seines Glaubens gestellt hatte. Dies sei nun auch für alle um ihn Trauernden mit der zuversichtlichen Gewissheit verbunden, dass Christus unsere gemeinsame Zukunft ist, in der wir uns bleibend wiedersehen werden.
Bezirksapostel Ehrich verband die im Lebenslauf beschriebenen unterschiedlichen Eigenschaften des Voraufgegangenen mit den Aussagen des dem Trauergottesdienst zugrunde gelegten Worts aus Psalm 73 und gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass Adolf Kern, der sich in manch schwieriger Situation im starken Dennoch-Glauben an Gott gehalten und dessen Hand fest ergriffen hat, auch sicher erleben darf, was das Bibelwort verheißt „und nimmst mich am Ende mit Ehren an“. Dazu zitierte der Bezirksapostel noch eine andere Bibelübersetzung, die diese Aussage so formuliert: „… und holst mich am Ende in deine Herrlichkeit.“ Das sei auch unsere Hoffnung und Freude, die das Leid und den Trennungsschmerz überstrahlen möge, so der Bezirksapostel.
In ergänzenden Predigtbeiträgen von Bezirksältesten Christian Probst, dem Nach-Nachfolger des Voraufgegangenen als Kirchenbezirksvorsteher, dem aus dem Kirchenbezirk Reutlingen stammenden und seit einigen Jahren in Karlsruhe wirkenden Bezirksevangelist Lothar Heim sowie dem für den Bereich zuständigen Apostel Jürgen Loy wurde das Wirken und Wesen des Bezirksältesten Adolf Kern zusätzlich beleuchtet und durch sehr persönliche Erinnerungen berührend untermauert.
Apostel i.R. Volker Kühnle, der ab 1987 mit dem Heimgegangenen intensiv zusammengearbeitet und den der Bezirksapostel auf Wunsch der Trauerfamilie um einen Nachruf gebeten hatte, verglich seinen langjährigen treuen Freund und Mitstreiter mit Levi, dem dritten Sohn Jakobs. Von diesem sagt der Prophet Maleachi unter anderem, dass er gottesfürchtig und treu war, dass verlässliche Weisung von ihm ausging, er friedsam und aufrichtig handelte und viele von Sünden zurückhielt (Maleachi 2, 5-7). Der Apostel beschrieb noch seine letzte, sehr berührende Begegnung mit Adolf Kern im Beisein dessen Frau und der beiden Söhne am Morgen des Todestags. Dieser konnte zwar nicht mehr sprechen, nahm den Besuch aber erkennbar wahr; als der Apostel sich beim Verabschieden an der Tür nochmals umdrehte und seinem Freund mit beiden Händen zuwinkte, hob Adolf Kern mit aller Kraft ebenso seine beiden Hände – gleichsam zum letzten Gruß.