Zu Beginn der 2. Orgelwoche Süddeutschland fand am Sonntag, 31. Juli 2016, in der Neuapostolischen Kirche Reutlingen-Süd eine Orgelandacht statt.
Den Rahmen dieses als Orgelvesper konzipierten Abends bildete das Lied „Vater unser im Himmelreich“ in Variationen und als gemeinsames Schlusslied. Bereits beim Präludium g-Moll BuxWV 149 von Dietrich Buxtehude, einem vielfältigen Stück im fantasievollen Stil, schöpfte Organist und Dozent Timo Reikowski aus dem breiten Klangspektrum der Orgel.
Dass Organisten zumeist auch singen können, bewiesen die 16 Teilnehmenden und ihre Dozenten Christiane Lux, Timo Reikowski und Andreas Ostheimer beim Anthem „Lord, I have loved the habitation“ (Herr, ich habe lieb die Stätte). Diese Vertonung des 26. Psalms, in englischer Sprache vorgetragen, wurde bereits im katholisch-apostolischen Abendgottesdienst nach dem Glaubensbekenntnis gesungen. Komponist Edmund Hart Turpin war über 50 Jahre für die Chor- und Orgelmusik an der katholisch-apostolischen Zentralkirche London-Gordon Square verantwortlich.
Die Lesung aus Kolosser 1, 1-23, sowie die vom Teilnehmerchor und der Gemeinde teils wechselweise gesungenen Lieder und Psalmen stellten das „rechte Leben des Christen“ in den Mittelpunkt. Lobpreis und die eingangs erwähnte Vertonung des Unser-Vaters rundeten die Abendandacht ab.
Die Orgelwoche Süddeutschland der Akademie der Neuapostolischen Kirche fand 2016 bereits zum zweiten Mal statt. In einem einwöchigen Workshop übten sich die Organistinnen und Organisten im liturgischen Orgelspiel für die Gottesdienste. Anhand dieser Orgelvesper lernten sie Aufbau und Struktur einer Andacht kennen.
Wie die meisten Ämter und Aufgaben in der Neuapostolischen Kirche wird auch das Orgelspiel im Gottesdienst oftmals von Laien durchgeführt.