In der "Stunde der Kirchenmusik" am Freitag, 2. November 2018, erfreute das Bezirksorchester Nürtingen/Reutlingen die Zuhörerinnen und Zuhörer in der voll besetzten Kirche in Metzingen mit klassischen und modernen Melodien.
Mit Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag und Gottesdienst zum Entschlafenengedenken ist der November ein eher stiller Monat. Zeit, am Ende des Kirchenjahres innezuhalten und der Menschen zu gedenken, die bereits gestorben sind. Genau 100 Jahre nach Ende des 1. Weltkriegs erinnerte Evangelist Roland Lutz, Vorsteher der Gemeinde Bad Urach, in seinen Schlussworten an die vielen tausend Menschen, die in diesem aber auch in den über hundert darauf folgenden Kriegen ihr Leben verloren haben und lud die Anwesenden zu einer Gedenkminute ein.
Siehe, dein Heil kommt! So war die November-Stunde der Kirchenmusik in Metzingen überschrieben. Das Zitat aus Jesaja 62, der ersten Lesung des Abends, griff Dirigentin Claudia Bluthard in den letzten beiden Liedern auf, die das Orchester intonierte: "Der Herr ist mein Licht und mein Heil" und "Gott ist mein Licht, Gott ist mein Heil". Die neutestamentarische Lesung (1. Thessalonicher 4, 13 – 5, 10) beleuchtete dieses Heil noch weiter mit der Beschreibung von der Auferstehung der Toten und dem Tag des Herrn.
Zuvor hatte das Bezirksorchester Nürtingen/Reutlingen mit dem 1. Satz aus Schuberts "Unvollendeter" und dem Lied "Selig sind, die da Leid tragen" aus Brahms Deutschem Requiem ein modernes Lied umrahmt, in dem die junge österreichische Komponistin Julia Maier Gott um Gnade für unser Leben bittet.
Eine sehr besinnliche Stunde der Kirchenmusik, die doch auch Tröstliches bot: erscheint unser Leben oft unvollendet, vor allem wenn junge Menschen zu früh sterben müssen, so bietet uns doch die Zukunft mit der Auferstehung und dem Tag des Herrn viel Heil. Oder, wie Evangelist Roland Lutz in seinen Schlussworten Bischof Peter Johanning zitierte: "Seid nicht traurig – die Zukunft wird gut!".