Der Gottesdienst am 4. Advent, 22. Dezember 2019, war für den Bezirk Reutlingen etwas Besonderes: Apostel Loy – bisher Leiter des Apostelbereichs Stuttgart und nun Nachfolger von Apostel Volker Kühnle, der am 8. Dezember altersbedingt in den Ruhestand getreten war – hielt in Reutlingen-West seinen ersten Gottesdienst.
Der Bezirk Reutlingen als Teil des früheren Apostelbereichs Nürtingen wurde mit dem Apostelbereich Stuttgart zusammengeführt. Freudige Erwartung stand daher in den Herzen der eingeladenen Glaubensgeschwister.
Apostel Loy legte seiner Predigt das Bibelwort aus Lukas 1, 68-69 zugrunde: "Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause seines Dieners David."
Das Bibelwort entstammt dem Lobgesang des Zacharias. Zacharias sang und sprach vom Erlöser so, als ob dieser schon erschienen sei. Das Kind war aber noch nicht geboren. Als der Engel zu Zacharias kam und ihm sagte, dass das Gebet von ihm und seiner Frau sich erfülle und sie einen Sohn empfangen, konnte Zacharias das nicht glauben. Er war alt und seine Frau konnte kein Kind gebären. Daher bat er um ein Zeichen. Vom Engel erhielt er die Antwort, dass er verstummen werde, bis das Kind – dessen Namen "Johannes" sein sollte - geboren war. So geschah es. Zacharias konnte erst wieder sprechen, als das Kind geboren war.
Benutzen wir – so der Apostel – die Adventszeit auch einmal als eine Zeit der Stille, des Verstummens, des Schweigens, der Buße und der Besinnung auf uns selbst. Ziehen wir uns einmal zurück und fragen uns: "Wie ist mein Verhältnis zu Gott? Wie nahe bin ich Gott? Wie nahe darf Gott mir sein?" Nur wenn man ruhig ist, kann man richtig hören. Nur wer stille ist, hört die Botschaft und somit die Stimme des Herrn.
Bezugnehmend auf das Bibelwort zeigte der Apostel weiter, dass man sich im Natürlichen oft über Besuche freue. Es gibt Besuche, die einen das ganze Leben weiter begleiten. Dieser Besuch von Gott damals war so besonders, dass man auch jetzt – 2000 Jahre später – noch davon spricht. Ein Besucher bringt oft Geschenke mit. Gott hat uns die große Verheißung geschenkt, dass er wiederkommen wird. Diese Verheißung steht fest. Diese Verheißung gilt es, weiterzutragen.
Wie gehe ich in der Adventszeit mit dem Lobgesang Gottes um? Diese Frage stellte der Apostel und gab den Rat, den Lobpreis Gottes immer auszudrücken mit Herzen, Mund und Händen. Wir wollen den Lobpreis Gottes weitertragen, untereinander im Kreis der Glaubensgeschwister, aber auch dem Nächsten gegenüber. Dies beinhalte ebenso – so der Apostel - den Nächsten auch einmal zu loben und in ihm das Gute zu suchen. Einfach jeden anzunehmen, wie er sei. Diese Einstellung kann auch bei auftretenden Konflikten helfen, die es immer einmal wieder geben kann.
Zur weiteren Wortverkündigung wurden Bischof Bernd Bornhäusser sowie der Bezirksvorsteher, Bezirksältester Christian Probst, an den Altar gerufen.
Danach spendete Apostel Loy drei Kleinkindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Der Gottesdienst wurde umrahmt von den Sängern des Bezirkschores unter Leitung von Priester Stefan Müller. Ebenso sangen die Kinder des "MUKI"-Chores, der von Schwester Silke Kirchner-Pfanner dirigiert wurde.
Nach dem Gottesdienst konnten sich noch viele der Anwesenden von beiden Aposteln verabschieden, denn auch der nun in den Ruhestand getretene Apostel Kühnle hatte am Gottesdienst teilgenommen.