Am Sonntagvormittag, 18. November 2018, fand in der Kirche Reutlingen-West eine „Neuheit“ statt. Die Senioren, die Jugend sowie die Konfirmanden des Jahres 2019 aus den Bezirken Nürtingen und Reutlingen waren zu einem „Generationen-Gottesdienst“ eingeladen, den Bischof Bernd Bornhäusser durchführte. In seiner Begleitung waren die Bezirksämter der beiden Bezirke sowie die Vorsteher aus dem Bezirk Reutlingen.
Schon vor dem Gottesdienst kam zu einem schönen Miteinander: Spontan wurde von den Sängern des gemeinsamen Jugend- und Seniorenchores der Kanon: „Jauchzet dem Herrn alle Welt, dienet dem Herrn mit Freuden“ eingeübt, der später als Willkommensgruß für die Konfirmanden des kommenden Jahres vorgetragen wurde.
Bischof Bornhäusser legte seinem Dienen ein Textwort aus Prediger 3, die Verse 1 und 11 zugrunde: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann sein Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“
Im vorgelesenen Textwort hat Salomo – so der Bischof – seine Erfahrungen und Beobachtungen zu Zeit und Ewigkeit niedergeschrieben. Stammapostel Leber definierte das Wort „Zeit“ einmal als „größte Leihgabe Gottes“. Ewigkeit ist unfassbar, ohne Anfang und Ende. Alles ist endlich, nur Geist und Seele sind unsterblich. „Gestalte dein Leben, es ist endlich!“ so der Bischof.
Weiter verwies der Bischof auf die Verse 2-8 in Prediger 3, wo Salomo zum Thema: „Alles hat seine Zeit“ einige Beispiele nannte: „Pflanzen hat seine Zeit. Ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit. Steine wegwerfen hat seine Zeit. Steine sammeln hat seine Zeit usw.“ Der Bischof gab dazu den Rat: Wer keine Zeit hat zum Leben, der hat kein Leben.
Heute schon müsse aber bei uns immer mehr das Leben und Wesen Jesu Auswirkungen in unseren Entscheidungen zeigen! „Wie reden wir miteinander und übereinander?“, frug der Bischof. Die Älteren sagen vielleicht: „Ach, die Jugend hat keine Erfahrung…“ Die Jüngeren sprechen über die Älteren: „Bissle alt geworden? Blickst du das nicht mehr?“ Lasst uns voneinander und miteinander lernen! Lasst uns stets aufeinander zugehen und öffnen wir uns gegenseitig. Teilen wir die Zeit miteinander! Schenken wir das Herz dem anderen, denn am Tag des Herrn wollen wir alle miteinander dabei sein. Beispiele, wie wir die Zeit miteinander teilen können oder uns öffnen seien: Die Jugend könne die Senioren einmal zu einem Jugendabend einladen. Oder eine ältere Schwester nimmt eine jüngere Schwester mit zu einem Besuch. Es gibt viele Möglichkeiten, aufeinander zuzugehen. Machen wir uns Gedanken darüber, so der Hinweis des Bischofs.
Abschließend der Rat des Bischofs: Lasst uns gemeinsam vorbereiten auf das Kommen des Herrn: Hand in Hand – Herz für Herz – Seele für Seele. Lasst uns gemeinsam das Gute von Gott genießen und gemeinsam unsere Zukunft gestalten!
Bezirksältester Peter Kromer aus dem Bezirk Nürtingen forderte ebenfalls auf, die Zeit gemeinsam zu nützen und sich gegenseitig zu unterstützen. „Jeder kann das machen, was er kann!“, so der Bezirksältester.
Bezirksältester Christian Probst aus dem Bezirk Reutlingen verwies in seinem Predigtbeitrag auf die beiden Sinnsprüche: „Die Zeit verrinnt“ und „Nutze den Tag“. In Verbindung mit dem Wort „weil“ bedeute dies für uns: „Weil die Zeit verrinnt, nutzen wir den Tag!“
Das Miteinander sei oft auch eine Herausforderung, so der Bezirksälteste. Aber die Aufgaben sind für alle gleich. Oft muss man dafür seine Meinung und sich selbst verändern. Sich selbst zu verändern, sei oft nicht eine Frage des Könnens, sondern oft nur eine Frage des Wollens!