"Denn er hat seinen Engeln befohlen…"
Am 16.12., dem vierten Advent diesen Jahres, fand die traditionelle Weihnachtsfeier statt, die trotz aller Tradition einen besonderen Rahmen hatte: zum ersten Mal feierten die vier Gemeinden als eine Gemeinde Sonnenbühl zusammen in unserer neuen Kirche. Und noch eine schöne Neuigkeit prägte diesen Tag: am Morgen hatten wir durch unseren Apostel Volker Kühnle einen neuen Priester in die Gemeinde bekommen.Zu etwas unüblicher Zeit, um 17.30 Uhr, fanden sich nach und nach die Geschwister in der schön geschmückten Kirche ein und der Premieren-Weihnachtsfeier stand nichts mehr im Wege. Das Programm gestalteten in diesem Jahr die Kinder und die Jugend gemeinsam unter dem Thema "Engel". Unter dem Gesang der Jugend flogen unsere kleinen Engel in den Kirchenraum ein. Die zentrale Frage "Was sind eigentlich Engel?" zog sich als roter Faden durch den (selbstverständlich auf schwäbisch vorgeführten) Vortrag der Kinder. Engel, das sind doch die mit den Flügeln und den goldenen Haaren. Das sind die, die beim lieben Gott sind. Engel, die gab es in der Bibel an verschiedenen Stellen: Cherubim, am Eingang des Garten Edens; die Engel in Jakobs Traum auf der Himmelsleiter; Raphael, der den jungen Tobias begleitete; und Gabriel, der Maria die Geburt Jesus verkündete. Die Aufgaben der Engel heute sehen natürlich anders aus: Da gibt es den Schutzengel, der für schwer beschäftigte Vorsteher zuständig ist, den Schulschutzengel, und den Schutzengel, der in der Nacht über die Kinder wacht. Fazit der Kinder: Schutzengel haben eine schwierige Aufgabe. Aber sie erfüllen sie gerne, wenn alle um den Engelschutz beten!Der Vortrag der Jugend setzte einen anderen Schwerpunkt mit einer Vorführung des "barmherzigen Samariters" – auf eine etwas andere Art: Eine Prügelszene, bei der ein Junge verletzt am Boden liegen bleibt. Der erste, der vorbei kommt, ist ein beschäftigter Geschäftsmann, dabei, am Handy den nächsten Millionengewinn durch Aktienverkauf zu erreichen. Hilfe? Fehlanzeige: "Ekelhaft, wie sich die Leute heutzutage gehen lassen.". Der nächste, ein Geistlicher; er zitiert aus der Bibel: "Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzer Seele, und deinen Nächsten wie dich selbst." – sagt’s, und läuft an dem hilfebedürftigen Jugendlichen vorbei. Doch dann kommen zwei junge Menschen – und die helfen. Was diese Geschichte sagen will? Dass jeder ein Engel sein kann – auch ohne Flügel und Heiligenschein. Der gemeinsame Abend wurde durch ein schönes Zusammensein bei Hotdog, Glühwein und Punsch, Mandarinen und Nüssen ausgeläutet, und man kann sagen, dass es ein schöner Auftakt einer altgewohnten Tradition unter neuen Rahmenbedingungen war, der auf viele weitere gemeinsame Feste hoffen lässt!