Am Sonntagabend, 28. September 2008, gab das Kammerorchester Stuttgart (Apostelbereich Stuttgart) unter Leitung von Birgit Müller in der HAP-Grieshaber-Halle in Eningen unter Achalm ein Benefizkonzert zugunsten der Stiftung Mariphil zum Bau eines Kinderheimes auf den Philippinen
(siehe Stiftung.Mariphil ).Das Kammerorchester präsentierte sich mit bemerkenswerter Professionalität und einer großen Spielfreude. Mit der Pastoralsuite op.19 des erst 1986 verstorbenen schwedischen Komponisten Lars-Erik Larsson wurde der Abend eröffnet. Nach einer zarten Einleitung der Streicher folgte ein schwungvoller erster Satz, mit dem es den Stuttgartern auf Anhieb gelang, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen. In beseelter Klangschönheit erfolgte darauf ein romantischer zweiter Satz und schließlich ein spritziger dritter Satz, in dem die Musiker ein hohes Maß an Präzision bewiesen.Ebenso schwungvoll gelang es dem Orchester mit seinem Solisten Holger Koch die Leichtigkeit und Verspieltheit im Rondo in A von Franz Schubert herauszuarbeiten. Der 29-jährige Solist, der bereits seit zwei Jahren Mitglied des Staatsorchesters Stuttgart ist, fesselte das Publikum durch Virtuosität aber auch durch zarteste Klänge, die er seiner Geige entlockte und mit denen er das fein begleitende Orchester ins leiseste Pianissimo zwang. Hauptwerk des Abends war schließlich Mendelssohns 5. Sinfonie, die ihren Beinamen "Reformation" aufgrund des darin verarbeiteten Chorals "Ein feste Burg ist unser Gott" erhielt. In den vier Sätzen der Sinfonie führt Mendelssohn den Zuhörer durch die unterschiedlichen Situationen menschlichen Lebens, in dem sich Licht und Dunkel, Freude und Leid munter abwechseln. Während der erste Satz von einem etwas düsteren Charakter geprägt ist, drückt der zweite Satz, ein bäuerlicher Tanz, viel Freude und Heiterkeit aus. Er wird gefolgt von einem schlichten aber innigen Gebet des dritten Satzes, aus dem wie von Ferne die Klänge des Chorals hervorgehen, die sich im Laufe des vierten Satzes von einer zarten Hoffnung zu einem grandiosen Jubel und einer grandiosen Gewissheit steigert, dass Gott den Menschen in seinem Leben wie eine starke Burg umgibt. Dass diese Gewissheit auch bei den jungen Musikern vorhanden ist, die sich aus der Begeisterung für ihren Glauben und der Liebe zur Musik zusammenfinden, wurde an diesem Abend spürbar und erlebbar. Mit der Ouvertüre zum Oratorium Paulus von Mendelssohn-Bartholdy bedankte sich das Orchester für die stehenden Ovationen des Publikums.