Kennst du die Jugend? Es soll schöne Flecken auf dieser Erde geben, das Städtchen Kufstein zum Beispiel oder die kleine Kneipe in unserer Straße.
Jedoch schöner als im Tal der jungen Donau war es am vergangenen Wochenende wohl kaum irgendwo. Dort nämlich trafen sich die Jugendlichen der beiden Bezirke RT-Süd und –West zu einer gemeinsamen dreitägigen Freizeit. Gegen Freitagnachmittag bezogen die ersten Ankömmlinge die gemütlichen Blockbohlenbehausungen des Sigmaringer Campingplatzes. Bei strahlendem Sonnenschein ließen wir uns dann von unserem 5-Sterne-Koch Hendrik verwöhnen, der eigens für diesen Zweck den gesamten KID’S CAMP-Apparat aufgefahren hatte. Gestärkt durch all das, was ein Grill so hergeben kann, entschieden sich die Jugendlichen anschließend zu verschiedenen Abendaktivitäten. Liebhaber der Lagerfeuerromantik kamen dabei ebenso auf ihre Kosten wie Kenner der Schlager-Szene. Überflüssig zu erwähnen, dass dabei viel gelacht und gesungen wurde. Nach zugegeben kurzer Nachtruhe – Frühstück wurde schon um 8 Uhr serviert – versammelten sich am folgenden Tag alle Interessierten zur Kanufahrt auf der Donau. Ein hoher Wasserstand und die damit verbundene starke Strömung versprachen ein spannendes Wassererlebnis, das sich nur wenige entgehen lassen wollten. Auch unser Bezirksevangelist Achim, der am Freitagabend angereist war, wagte sich zusammen mit der Jugend auf die Donau. Es geschah dann auch was geschehen musste: für einige geriet die Fahrt trotz wolkenlosem Himmel zu einer klatschnassen Veranstaltung, wofür hauptsächlich menschliche Einflüsse verantwortlich waren. Der Besuch am Boden der 9°-kalten Donau wurde nicht von allen Kanufahrenden mit Begeisterung aufgenommen. Doch zeigte sich gerade in solchen Situationen die große Nächstenliebe der Jugendlichen füreinander darin, dass sie sich nicht von verunglückten Kanuten abwandten, sondern beherzt zur Hilfe eilten, wenn es notwendig war – dass meist genau dieselben Personen für das Kentern verantwortlich waren, sei an dieser Stelle vernachlässigt. Trotz dieser Vorfälle kamen alle Wassersportler unversehrt zum Campinglatz zurück und konnten sich nach einem kurzen trocknenden Sonnenbad gleich auf das nächste Highlight freuen: den Kletterpark! Wer seine Furcht vor dem Kentern bereits aufgegeben hatte, durfte hier als nächstes an der Höhenangst arbeiten. Diejenigen, die sich das nicht zutrauten, konnten sich auch bei Spiel und Spaß auf dem Campingplatz erholen oder ihre Beine bei einem Fußballspiel vertreten. Der Samstagabend gestaltete sich dann ähnlich wie der vorherige. Kleinere Regenschauer taten der guten Stimmung am Lagerfeuer und in den Gemeinschaftsräumen der Unterkünfte keinen Ablass und brachten die Jugendlichen sogar noch näher zusammen. Gegen 23.00 Uhr wurde dann noch eine spontane „Chorprobe“ für den Gottesdienst am Sonntag abgehalten. Um die anderen Gäste des Campingplatzes nicht zu stören, fand diese, wie auch andere eher geräuschvollere Aktivitäten, in einer der Hütten statt. Wir entschuldigen uns an dieser Stelle noch einmal bei all denjenigen, die eigentlich lieber schlafen wollten. Der Sonntag stellte schließlich den Höhepunkt der dreitägigen Freizeit dar. Unser Bezirksältester Christian war schon am Vorabend angereist, um mit uns den Gottesdienst zu feiern. Davor war allerdings noch einiges zu erledigen. Nach dem Frühstück musste schnell aufgeräumt und geputzt werden, sodass die Häuser nach dem Gottesdienst gleich übergeben werden konnten. Die Herausforderung bestand vor allem darin, die Aufgaben Umziehen, Packen und Putzen in die richtige Reihenfolge zu bringen. Nicht jedem gelang dies auf Anhieb. Schlussendlich fanden wir uns aber vollständig zum Gottesdienst an einem Steg der Donau zusammen. Auch an diesem Tag hatten wir ausgezeichnetes Wetter für einen open-air Gottesdienst. Wir Jugendlichen nahmen auf Stufen oberhalb des Steges Platz, um der Predigt von dort aus zu folgen. Das natürliche Ambiente und das schöne Wetter sorgten für eine einmalige und bewegende Stimmung. Als Grundlage für den Gottesdienst wählte unser Bezirksältester ein Wort aus dem 14. Kapitel des Johannesevangeliums. Dort heißt es im 16. Vers: „Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit.“ Bei uns waren während des Gottesdienstes auch einige Passanten, die an uns vorbeikamen und kurz innehielten, bevor sie weiterzogen. Nach diesem tollen Erlebnis war es an der Zeit schrittweise Abschied zu nehmen. Die Gepäckstücke wurden verladen, das restliche Geschirr gespült und letzte Worte ausgetauscht, bevor sich dann einer nach dem anderen auf den Heimweg machte. Was bleibt ist tiefe Dankbarkeit für die Organisation (riesen Applaus für Stefan und Siggi!), große Freude über die erlebte Gemeinschaft und eine festere Zuversicht in das, was uns alle verbindet: unser Glaube!