Am Donnerstagnachmittag, 14. September, fand nach langer Zeit wieder einmal ein "Offenes Singen" mit Bischof i.R. Eberhard Koch in der Kirche Reutlingen statt.
Rund 30 Interessierte hatten sich eingefunden, um den interessanten Ausführungen des Bischofs zu folgen. Er gab Hinweise zur Geschichte der Liedtexte, Hintergrundinformationen zu den Komponisten, Ereignissen in der Zeit der Entstehung des Liedes usw.
Danach hatten alle die Möglichkeit, jeweils ein paar Strophen des Liedes zu singen.
So zum Beispiel auch zu dem Lied "Wer hat das schöne Himmelszelt noch über uns gesetzt?"... Der Text stammt von Paul Gerhard, der von 1607-1676 lebte. Die Melodie von Johann Crüger (1598 bis 1662). Sehr interessant dabei auch die Frage in der dritten Strophe: "Wer gibt uns Leben und Geblüt? Wer hält mit seiner Hand den güldnen, edlen, werten Fried in unserm Vaterland?" Eine auch für die jetzige Zeit sehr aktuelle Frage... Gott muss alles behüten und bewahren.
Weitere Lieder waren z.B. "Der Bräut'gam kommt" Der Text stammt von Johanna Meyer (1851 bis 1921) Die Melodie ist so einprägend und leicht, sie wurde von Apostel i.R. Karnick geschrieben
"Wie groß ist des allmächtgen Güte" von Christian Fürchtegott Gellert, der von 1715 bis 1769 lebte und viele geistige Lieder schrieb.
Ebenso schrieb er das Lied "Die Himmel rühmen" und die Melodie stammt von Joachim Quantz.
Der Sohn Gottes als Menschenfreund wurde eindrücklich in dem Lied "Welch ein Freund ist unser Jesus" beschrieben. Es stammt aus dem englischen und wurde von Joseph Seriven 1855 geschrieben. Ins Deutsche wurde es von Ernst Gebhardt übersetzt und die Melodie stammt von Charles Crozat Converse. Es ist eines der meist gesungenen Kirchenlieder.
"Ach komm, füll unsre Seelen ganz" wurde von Viktor Friedrich von Strauß und Torney, der ein tiefgläubiger Protestant war, 1843 geschrieben. Die Melodie stammt von Wilhelm Stade (1817 bis 1902)
Das nächste Lied "Ein feste Burg ist unser Gott", schrieb und vertonte Martin Luther 1529. Luthers Sprache konnte begeistern, er schrieb aber auch, was er dachte.
"Ich bete an die Machte der Liebe" wurde 1757 von Gerhard Tersteegen geschrieben. Der Russe Dimitri Stepanowitsch Bortujansky vertonte es 1822.
Das Lied "Gib dich zufrieden" verfasste Paul Gerhardt 1666/67 in einer Zeit großer Not. Auch für Bonhoeffer hatte dieses Lied eine ganz große Bedeutung.
"Jesus meine Freude" ist eine der schönsten Motetten und wurde von Johann Frank (1618 bis 1677) geschrieben und von Johann Crüger vertont.
Den Abschluss bildete das Lied "Sollt ich meinem Gott nicht singen'", ebenfalls von Paul Gerhardt 1653 geschrieben.
Für alle Besucher war es wieder ein schöner und eindrucksvoller Nachmittag und zur Wiederholung empfohlen.
Im Anschluss konnte man bei Kaltgetränken und Knabbereien noch etwas Gemeinschaft pflegen.