Mittwoch, 26.5.2021: Apostel Jürgen Loy feiert in Reutlingen-Gönningen den Abendgottesdienst, in dem der Vorsteher und ein Priester der Gemeinde in Ruhestand kommen und ein Nachfolger mit der Gemeindeleitung beauftragt wird.
Ein Bibelwort aus dem Alten Testament legte der Apostel seiner Wortverkündigung zugrunde: „Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.“ (Jesaja 43, 19).
Im Rückblick auf den Pfingstgottesdienst vom Sonntag zuvor, den Stammapostel Jean-Luc Schneider mit allen neuapostolischen Christinnen und Christen weltweit gefeiert hatte, griff Apostel Loy das Bild des Neu-Schaffens aus dem Prophetenwort auf. Damals war das Volk Israel nach der Zerstörung des Tempels in Babylonischer Gefangenschaft und der Prophet forderte sie auf, nicht zurück zu schauen. Auch heute, in dieser Zeit der Bedrängnis und Not sollen wir nicht auf die Zeit vor der Pandemie zurückschauen, denn Gott „will ein Neues schaffen“. Dies hatte auch schon Apostel Paulus den Korinthern geschrieben: Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden (2. Korinther 5, 17). Diese in uns gelegte Neue Kreatur erreicht, dass wir alles neu sehen können, einen guten Blick haben für den Nächsten, für die Kirchengemeinde aber auch für uns selbst. Das neue Hören und das neue Sprechen bedeuten, sorgsam über den Nächsten zu sprechen, über unseren Glauben. Wir haben durch das Neue und die Kraft des Heiligen Geistes die Kraft für neue Gewohnheiten, eine neue Dankkultur, Schönes zu erkennen und Gutes anzusprechen - wie ein Jünger hören und sprechen wie Jesus Christus.
Apostel Loy rief Priester Klaus Grotz und den Gemeindevorsteher, Priester Krauss, zu ihrem letzten Predigtbeitrag. Beide Priester wurden in diesem Gottesdienst in den altersbedingten Ruhestand versetzt. Der Vorsteher zog Bilanz seines 15 Jahre dauernden Wirkens in der Gemeinde: er hatte ca. 6.000 Päckchen Gummibärchen (90 kg) an die Kinder verteilt und ungefähr 1.000 Gottesdienste gehalten. Keine zufriedenstellende Bilanz, wie er fand. Aber immer dann, wenn der Heilige Geist gewirkt habe, war es gut. Das wünsche er der Gemeinde für die Zukunft, auch seinem Nachfolger Priester Jonathan Haß, der im Anschluss an die Ruhesetzungen als Vorsteher der Gemeinde Reutlingen-Gönningen beauftragt wurde.
Wegen der immer noch geltenden Hygienevorschriften zur Begrenzung der Covid-19-Pandemie konnten in der Kirche nur wenige Plätze besetzt werden. Der Gottesdienst wurde daher per Telefon und per livestream über den Bezirkskanal übertragen.