Am Mittwoch, 11. September 2019, kam Apostel Volker Kühnle zum Abendgottesdienst nach Gomaringen. Eingeladen war auch die Gemeinde Reutlingen-Ohmenhausen sowie die Gemeindevorsteher im Ruhestand mit Ehefrau aus dem Bezirk Reutlingen.
Als Bibelwort verwendete der Apostel die Worte aus 2. Korinther 1, 5: "Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus."
Zu Beginn seiner Predigt forderte Apostel Kühnle in Bezug auf das vorgetragene Lied des Chores auf, immer bemüht zu bleiben, für den anderen zu beten. Auch wenn Sorgen, Not, Kümmernisse zu erleben sind oder wenn wir auch schon persönliche Verletzungen im Umgang miteinander erleben mussten, hat uns Gott immer die Würde des Vergebens und der Gnade gegeben. Nur wenn Friede im Herzen vorhanden ist, hat der Mensch auch innere Ruhe. "Denke bei allem Erleben daran", so der Apostel: "Du bist ein individuelles Geschöpf Gottes! Gott vergisst niemanden!"
Der historische Hintergrund zum vorgelegenen Bibelwort aus dem Korintherbrief zeigt, dass Korinth eine freudige Gemeinde war. Und doch gab es dort auch Belastungen und Spannungen, die Apostel Paulus spürte. Der 2. Korintherbrief – der auch als "Tränenbrief" bezeichnet wird - zeigt, dass Paulus diesen Brief mit großer innerer Bewegung geschrieben hat. Aber er lobte Gott trotzdem in allen seinen persönlichen Verhältnissen. Dies kommt im 1. Vers zum Ausdruck: "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus …, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott." Das bedeutet für uns, so Apostel Kühnle: Mit dem Trost, den auch wir immer wieder erhalten, können wir auch anderen Trost und Mut zusprechen. Paulus hat sich immer an Jesus Christus orientiert. Warum?
Jesus erlebte viele Stationen. Beispielsweise beim Abendmahlsfest mit den Jüngern gab er den Hinweis, dass ihn einer verraten werde. Als nächstes: Das Erleben am See Gethsemane, wo er die Jünger drei Mal bat, zu wachen. Jedes Mal fand er sie nach seiner Rückkehr wieder schlafend vor. Jesus hat sie nicht weggeschickt. Er ging seinen Weg weiter. Dann der Kreuzestod. Nur seine Mutter und Johannes blieben dort am Kreuz noch bei ihm. Keiner war da, der ihn früher begleitet hatte.
Das alles stand Paulus vor den Augen, als er diesen 2. Korintherbrief schrieb. Deshalb hat er von "reichlich" Leiden gesprochen. Keiner ist froh, wenn er viel Krankheit, Sorgen, vielleicht Arbeitslosigkeit erleben muss. "Reichlich" Trost zu erleben, das möchte man dagegen gerne. Übertragen auf unsere Zeit, zeigte Apostel Kühnle: "Vergessen wir nicht: Christus hat viel (= reichlich) gelitten, aber er wurde auch viel (= reichlich) getröstet. Leiden sind nie das letzte Wort!" Enttäuschungen, Leiden und vieles mehr gehören zum Leben. Wir werden aber auch immer wieder gestärkt, vermehrt auch durch das gepredigte Wort im Gottesdienst. Deshalb sei es notwendig, so die Ausführungen des Apostels, stets auch dort neue Kraft, Mut und Zuversicht zu schöpfen. Deshalb der Rat für uns, so abschließend der Apostel: Gehe immer deinen Weg weiter! Gott verlässt dich nicht. Er steht zu dir! Gott tröstet immer! Gott trägt, hebt und führt immer weiter! Bleiben wir daher immer auf Gott ausgerichtet.
Zur weiteren Wortverkündigung wurde noch der stellvertretende Bezirksvorsteher Achim Sippel gebeten.