Bericht einer Betreuerin Zum 9. Mal vom 27.07.-01.08.2012 waren wir (140 Kinder und 41 Betreuer) nun wieder in Sigmaringen auf dem Campingplatz.
Auf die Frage, ob es uns nicht irgendwann langweilig wird immer nach Sigmaringen zu gehen, kann man nur antworten: NEIN, es ist schon zu unserer zweiten Heimat geworden. Dort haben wir alles vom Kanu bis zum Hochseilgarten, Minigolf bis Fußballplatz und jeder weiß, wo er was findet und jeder Handgriff sitzt.
Freitagmorgen: die Betreuer trudeln ein und letzte Vorkehrungen werden noch getroffen. Es ist ganz still. Man hört sogar noch die Kribbelmücken (schreckliche Biester, hinterlassen riesen Stiche/Schwellungen) husten. Aber dies soll sich bald ändern. Denn die ersten Kids reisen schon an. Ich habe immer das Gefühl, dass man beim Campen viel mehr Gepäck hat als sonst. Die Kinder schleppen haufenweise Taschen, Koffer und Rucksäcke an. Vor ein paar Jahren hatten wir beschlossen, das Gepäck mit einem Autoanhänger nach hinten an unseren Platz zu transportieren, was das Ganze um einiges vereinfacht. Solange das Gepäck noch etwas warten muss, bis der Anhänger voll ist, melden sich die Kinder schon mal bei der Anmeldung an, dass sie alle registriert sind. Zelt aufbauen, heimelig einrichten und fertig ist das neue Zuhause für die nächsten 6 Tage. Die Glocke ertönt und aus allen Ecken und Enden strömen 140 Kinder in allen Altersklassen zwischen 6 und 16 Jahren heran. Ein Gewusel sag ich euch, aber einfach ein tolles Gefühl. Nach kurzen Anweisungen und Kommandos gehen alle Kids in ihr Zelt, dass sie in ca. 12 jungen-/mädchenstarke Gruppen eingeteilt werden. Zu jeweils einer Gruppe werden zwei oder drei jugendliche Betreuer als „Mama und Papa“ zugeteilt, die als Hauptansprechpartner für diese Gruppe in den nächsten 6 Tagen sind. Und schon ertönt wieder die Glocke und es ist Zeit zur „Raubtierfütterung“. 181 Mäuler müssen statt werden. Dann werden einzelne Gruppen zum Abtrocknen eingeteilt, das mit einem Lied auf den Lippen viel einfacher ist. Und dass das Singen nicht zu kurz kommt, geht’s nach getaner Arbeit ab zum Lagerfeuer, wo schon Gitarren und Cachons auf uns warten. Naja und dann wird’s auch schon Zeit fürs Schlafen gehen, „Betthupferl“ noch verteilen und ab in die Koje „Gute Nacht liebe Kinder“.
Der nächste Tag beginnt schon um 7:30 Uhr mit Kinder wecken. Die einen sind schon um 6 Uhr wach, den anderen muss man Cool-Packs ins Gesicht drücken, weil sie sonst nicht aufwachen ;-). Nach einem ausgiebigen Frühstück geht’s los in den Hochseilgarten oder zum Kanufahren. Wer an diesen zwei Aktivitäten mit seiner Gruppe nicht teilnimmt, hat folgende Optionen zur Auswahl: Softprogramm (alles rund ums Basteln), Werkstatt (Holzbearbeitung), Minigolfen, Fußballspielen, Gesellschaftsspiele, Tischtennis, baden in der Donau oder einfach nur chillen… So liefen eigentlich alle 5 Tage ab, nie wurde es langweilig.
Ein besonderer Tag, war natürlich der Sonntag. Auch wir haben Gottesdienst gefeiert. Zwar unter anderen Zu- und Umständen, aber ich würde mal behaupten genauso segensreich wie regenreich. Leider öffnete kurz vor Gottesdienstbeginn der Himmel seine Schleusen und bescherte uns viel Nässe. Wir ließen uns nicht beirren und bauten unsere Essenszelte innerhalb kurzer Zeit zu einem Kirchenschiff um. Ein einfacher Tisch wurde zum Altar hergerichtet. So wurde auch dieser Ort zu einem Gotteshaus. "1. Korinther 1, Vers 10" und das Motto: hier zählt das WIR, waren die Grundlage des Gottesdienstes, der durch Beiträge von begeisterten Kinder und vom Kinderchor MUKI & Co umrahmt wurde. Danach ging es dann an die 63 Party-Pizzen, für die der ortsansässige Pizzaservice extra seinen Urlaub um 3 Tage verschoben hatte.
Mancher wird jetzt gestutzt haben, dass wir 63 Pizzen benötigten. Aber um sich ein paar Zahlen an Essensmengen auf der Zunge zergehen zu lassen, hier ein paar Randdaten: 200 Eier für gebratene Maultaschen mit Ei, 10 kg Mehl für Stockbrot, 30 kg Putenfleisch für Geschnetzeltes und 10 kg Reis als Beilage. Gemischter Salat wurde aus 16 Köpfe Eissalat, 5 kg Tomaten, 3 kg Paprika, 12 Stück Gurken, 12 Dosen Mais und 2 Liter Salatsoße hergestellt.
Alles in allem war es wieder ein gelungenes Kid’s Camp und wir freuen uns schon auf 2014.
Iska