Am Mittwoch, 20. Februar 2019, besuchte Bischof Bernd Bornhäusser die Gemeinde Reutlingen-Süd. Dazu waren auch die Gemeinden Reutlingen-West, Wannweil, Engstingen und Sonnenbühl eingeladen.
Als Grundlage zum Gottesdienst dienten das Bibelwort aus 1. Korinther 13, 8-10: „Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.“
Zu Beginn seiner Ausführungen nahm der Bischof Bezug auf das Lied der Sänger, worin es unter anderem lautete: „… wer an mich glaubt, der wird leben.“ Er verwies auf das Erleben mit Jesus am See Genezareth, als Jesus Petrus – einem langjährigen, erfahrenen Fischer -, der die ganze Nacht beim Fischen nichts gefangen hatte, sagte, er solle nochmals hinausfahren und die Netze „auf die andere Seite werfen“. Petrus antwortete darauf: „Herr (Jesus) auf dein Wort hin werde ich dies tun!“ Also Petrus hat damals im Glauben etwas Neues gewagt. „Wage auch du etwas Neues in deinem Glauben!“ forderte der Bischof die Anwesenden auf. „Lasst uns im Glauben Neues tun, vielleicht dem anderen in der Gemeinde begegnen, mit ihm Zeit teilen, ihm ein Lächeln schenken, wenn er sich in einer sorgenvollen Situation befindet“, so der Rat des Bischofs. Dabei ist es stets wichtig, ein reines Herz zu besitzen, denn mit einem reinen Herzen ist man auch versöhnungsbereit.
Im 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes wird in den Versen 4-7 die Liebe Gottes beschrieben. Es heißt dort unter anderem: „Die Liebe ist langmütig und freundlich … sie sucht nicht das Ihre …sie erträgt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“ Wir wollen uns bei diesen Eigenschaften der Liebe wie in einem Spiegel betrachten. Dabei – so der Bischof weiter - soll das Wesen Jesu immer lebendig in uns und in der Gemeinde sein.
Die Liebe Gottes hört nie auf. Unsere Erkenntnis ist oft nur Stückwerk, so wie es in dem Bibelwort lautet. Oftmals – so der Bischof in seinen Ausführungen - wissen wir gar nicht, was Gott an einem Tag schon für uns getan hat. Wo haben uns die Engel Gottes vielleicht begleitet, uns bewahrt und behütet! Das wissen wir nicht. Gott führt aber immer weiter. Gott kann auch einmal jemand trösten, der durch uns unwissentlich verletzt wurde, so zeigte es der Bischof beispielhaft. Wir wissen es nicht! Gott weiß es und Gott will immer helfen! Es muss unser Bemühen sein, so der abschließende Rat des Bischofs, die Liebe Gottes nie zu verlassen.
Bezirksevangelist Claus-Peter Wagner wurde noch zu einem Predigtbeitrag gerufen. Er sprach davon, dass man oft im Leben Enttäuschungen erleben muss oder man sich in einer besonders sorgenvollen Situation befinde. Wenn dann jemand kommt und uns Liebe schenkt, dann gibt einem dies besondere Hilfe und Kraft! Die Liebe Gottes ist keine erdrückende Liebe, sondern sie führt und leitet uns immer und überall!
Der Gottesdienst wurde von Vorträgen des Gemischten Chores umrahmt. Dirigent war Priester Dietrich Faiss.