Die zweite Abend-Andacht im Bezirk Reutlingen fand am Donnerstag, 23. April 2020, wieder in der Kirche Sonnenbühl statt. Evangelist Marco Allmendinger (Gemeindevorsteher in der Gemeinde Sonnenbühl), Hirte Jens Sippel (Gemeindevorsteher in der Gemeinde Pliezhausen) und Priester Jürgen Grauer (Gemeindevorsteher in der Gemeinde Eningen unter Achalm) gestalteten gemeinsam diese Andacht.
Das Bibelwort aus Jesaja 59, 1: „Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht taub geworden, sodass er nicht hören könnte“ war die Grundlage des Abends.
Evangelist Allmendinger zeigte anhand von Beispielen, dass Beten nicht nur Worte bedeuten, sondern Beten „ein Handeln im Glauben“ ist! Es gebe Situationen, in denen sich auch an Gott glaubende Menschen immer wieder die Frage stellen, warum alles so verläuft! Auch in der jetzigen Zeit der Corona-Pandemie würden Fragen gestellt: Warum hat Gott das zugelassen? Warum ist es nicht anders? Auch persönliche Vorstellungen und Wünsche würden oft nicht erfüllt. Dann würden Fragen auftauchen, auch bei Menschen, welche die Gottesnähe pflegen.
Jesaja antwortete auf solche Fragen mit dem vorgelesenen Bibelwort.
Sind wir uns stets bewusst, so Evangelist Allmendinger: Gott weiß, was wir brauchen, bevor wir es wissen. Wenn wir Gott brauchen, dann ist er schon da, bevor wir es merken! Lernen wir auf Gott vertrauen! Auch wenn Gott nicht antwortet, dann ist Gott nicht zu schwach oder unwillig und will uns strafen. Gott will immer das Beste für uns: ER will die Menschen vom Bösen erlösen und in sein Reich führen.
Hirte Sippel verwies in seinen Ausführungen darauf, dass Gott alle Gebete hört, auch wenn nicht alle Bitten erfüllt werden. Er verwies auf Römer 8,26, wo Apostel Paulus sagt: „…wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.“ Der Heilige Geist könne uns immer Impulse geben, das Rechte zu bitten. Gott erfülle nicht alle unsere Bitten, aber immer die, die seinem Willen entsprechen. ER wisse, was gut für uns ist.
Priester Grauer zeigte die Inhalte eines Gebetes auf: Lobpreis Gottes, Dankbarkeit, Fürbitte und Bitte. Dankbarkeit müsse unsere Gebete prägen, so Priester Grauer. Dank für unser Leben, für die Gotteskindschaft, für jedes gute Wort, das wir empfangen. Gebete sollten keine Vorwürfe enthalten, sondern geprägt sein von der Bitte um Gnade und Einverständnis in den Plan Gottes. In unseren Gebeten möge auch immer die Sehnsucht nach der Wiederkunft Christi enthalten sein. Er rief dazu auf, das Vertrauen in Gott in unseren Gebeten stets zum Ausdruck zu bringen. Dann sei es möglich, dass wir in jeder Situation – gut oder schlecht – sagen können: „Herr, dein Wille geschehe!“ Gott hat dich immer lieb und will dein Heil.
Mit einem gemeinsamen “Unser-Vater-Gebet” endete die Andacht. Dieses Gebet hatte Jesus seinen Jüngern damals als Beispiel gegeben.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch die Vorträge von zwei Violinistinnen.