Am Sonntag, 14. April, war es wieder soweit: Die Senioren des Bezirks Reutlingen versammelten sich zum jährlichen Gottesdienst in Reutlingen-West. Der Bezirksvorsteher, Bezirksältester Christian Probst, in Begleitung seiner Stellvertreter Andreas Dürr, Achim Sippel und Claus-Peter Wagner sowie von vielen Gemeindevorstehern, führte diesen Gottesdienst durch. Als Textwort dienten die Worte aus Matthäus 21, 14 und 15: "Und es kamen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich."
Zunächst erfolgte eine Bibellesung zu Palmsonntag aus Johannes 12, 12-19.
Bezirksvorsteher Probst führte danach aus, dass Gott uns immer so viel Zeit gebe, wie wir brauchen, damit alles gut werde. Darüberhinaus bringe er uns viel Verständnis und Gnade entgegen. Es sei ein Zeichen der gebotenen Nächstenliebe, dass man auch dem Nächsten immer wieder vergebe. Das ständige Vergeben sei für uns ein Prozess zur inneren Reife.
Dann verwies er in seinen Ausführungen darauf, dass trotz vieler Veränderungen im Laufe der Zeit, Gott verlässlich bleibt: im Gottesdienst werden wir weiterhin Begegnungen mit Gott haben. Gott gibt uns auch künftig Antworten auf Fragen. Gott gibt uns Kraft im Gebet. Er war, sei und bleibe stets unser Helfer!
Der Bezirksvorsteher zeigte ein Bild: In einer russischen Kirche blickt man auf eine große, wunderschöne Ikone. Sie zeigt in leuchtenden Farben Christus, der eine aufgeschlagene Bibel hält. Auf der offenen Seite ist die Einladung Jesu zu lesen: "Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken." Daneben liest man in großen Buchstaben folgende Rede des Christus:
Ich bin das Licht der Welt – aber ihr seht mich nicht.
Ich bin der Weg – aber ihr geht nicht auf mir.
Ich bin die Wahrheit – aber ihr glaubt mir nicht.
Ich bin das Leben – aber ihr sucht mich nicht.
Ich bin der Lehrer – aber ihr hört mir nicht zu.
Ich bin euer Gott – aber ihr betet nicht zu mir.
Ich bin euer Freund – aber ihr liebt mich nicht.
Wenn ihr unglücklich seid – gebt mir nicht die Schuld.
Diese "Ich-Bin"-Worte Jesu – so der Hinweis des Bezirksältesten, wurden stets von den Anwesenden gelebt:
Fazit: Wir sind reich im Herrn, weil wir einander haben dürfen!
Der stellvertretende Bezirksvorsteher Andreas Dürr verwies darauf, dass es auch in mancher Lebenssituation Momente gibt, wo vielleicht Schwäche vorhanden sei. Dann habe uns Gott stets gestärkt, Trost und neue Kraft bereitet. Dadurch kam wieder Freude und Mut in unsere Herzen.
Der Gemeindevorsteher aus Gomaringen, Alexander Pfäffle, zeigte in seinem Predigtbeitrag, dass Palmsonntag damals schon eine gewisse Grenz-Situation gewesen sei. Menschen, die Jesus mit "Hosianna-Rufen" begrüßt haben, riefen einige Tage später: "Kreuziget ihn!" Auch wir erleben Tage mit "Grenz-Situationen": Wenn wir in manch dunkler Situation stehen und später daraus doch wieder helles Licht werde. Ostern bedeute für uns: Durch Leiden und Kreuz hin zur Herrlichkeit der Auferstehung!
Der Gottesdienst wurde von Sängern des "Seniorenchores" umrahmt. Dirigent war Herbert Bez aus Sonnenbühl.