Nach der Ruhesetzung des Apostels Volker Kühnle im Dezember 2019 besuchte der nun für den Bezirk Reutlingen zuständige Apostel Jürgen Loy am 29. Januar 2020 erstmals die Gemeinde Sonnenbühl. Dem Gottesdienst legte er den Vers 11 des 81. Psalms zugrunde: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat: Tu deinen Mund weit auf, lass mich ihn füllen.
Zu Beginn des Gottesdienstes sagte Apostel Loy, dass es gut tue, den Geschwistern in die Augen zu blicken und das Fest des Glaubens gemeinsam zu feiern. Wie ein roter Faden zog sich die Selbstoffenbarung Gottes „Ich bin der Herr, dein Gott“ durch den gesamten Gottesdienst. Die Worte „Ich bin dein Gott“ beziehen sich nicht nur auf das Volk Israel zu damaliger Zeit, sondern auch wir in der heutigen Zeit dürfen diese Zusage für uns nehmen. Der Herr möchte persönliche Begegnung mit uns, mit jedem Einzelnen, haben. In Zeiten persönlicher Unsicherheit und Not könnten wir uns die Frage stellen: „Kennt mich denn Gott“? Dann kann uns die Zusage stärken: „Ich sorge mich auch um dich, ich sorge auch für dich, ich kennen auch deinen Kampf“. Wohl räumt unser Vater uns nicht alles aus dem Weg, aber er hat zugesagt „Ich bin dein Gott!“. Beispielhaft nannte der Apostel hier die Begebenheit, als Hagar mit ihrem Sohn Ismaël in der Wüste irrte und kein Wasser mehr hatte. Den Tod beider vor Augen und in größter Verzweiflung, öffnete Gott ihr die Augen und sie sah den Brunnen (1.Mose 21,19). Der Brunnen war vorher schon da, aber Gott öffnete ihr die Augen. Das tut er auch bei uns, damit wir sehen können, wie es weiter geht. Darüber hinaus schlug Apostel Loy während seiner Predigt eine Brücke zu Jesus. Auch Jesus sagte in der Vollmacht und Nachfolge Gottes „Ich bin!“. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14, 6). So wie sich das Volk Israel zur Zeit der Wüstenwanderung auf die Versorgung Gottes durch das täglich frische Manna verlassen konnte (2. Mose 16,11 ff.) können wir uns auf die Versorgung Gottes mit dem wahren Brot verlassen. Jesus als das wahre Brot des Lebens dient der Seele, nicht wie damals dem Körper.
Bezirksevangelist Claus-Peter Wagner fügte in seinem Predigtbeitrag hinzu, dass es Zeiten gebe, in denen man nicht mehr in der Lage sei, eigenständig Nahrung zu sich nehmen. Auch in diesen Zeiten werden wir von Gott mit allem versorgt, was wir benötigen.
Hinführend auf das Abendmahl schilderte Apostel Loy die Begebenheit um Paulus, als er auf dem Weg nach Rom mit der Besatzung des Schiffes wegen eines gewaltigen Sturms in Seenot geriet. Hier forderte er alle an Bord anwesenden auf, mit ihm zu essen. „Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen. Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach's und fing an zu essen. Da wurden sie alle guten Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich“ (Apostelgeschichte 27, 34-36). Alle sind trotz Schiffbruch errettet worden. In diesem Sinne dürfen auch wir immer das Abendmahl genießen, auch wenn das „Schiff“ schaukelt.
Vor der Feier des Abendmahls spendete Apostel Loy der kleinen Leonie das Sakrament der Heiligen Versieglung. Er wies darauf hin, dass Gott auch ihr Gott sei. Gott meint auch die kleine Leonie wenn er sagt „Ich bin dein Gott!“. Allen Eltern gab er liebevoll den Auftrag, den Kindern von den Wundertaten Gottes zu erzählen.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls beendete Apostel Loy den Gottesdienst und jeder Gottesdienstteilnehmer hatte die Gelegenheit, sich persönlich von ihm zu verabschieden.