Am Samstag, 04.02.2017 trafen sich die Religionskinder der Gemeinden aus der Region Reutlingen von 10.00 – 14.00 Uhr in der Kirche in Sonnenbühl.
Dass die Kinder zu Martin Luther bereits viel Vorwissen mitbrachten zeigte sich in der gemeinsamen Erarbeitung der Lebensgeschichte des Reformators anhand einer Power-Point-Präsentation. Manche Kinder konnten sich beim Anblick der Wartburg und der Schlosskirche sogar erinnern, bereits dort gewesen zu sein.
Im Anschluss ging es in 4 Gruppen darum, das damalige Leben und die damaligen Geschehnisse ein wenig nachzuempfinden.
Um zu verstehen, welche Ängste die Menschen im Mittelalter vor Gott hatten und wie sie dazu gebracht wurden, Ablassbriefe zu kaufen und so ihr Geld der Kirche zu überlassen, entzündeten die Kinder im Garten in „Höllenfeuer“, welches an das Fegefeuer erinnern sollte.
Warum Martin Luther Veränderung wollte und was ihn bewegte, erlebten die Kinder selbst, als sie –wie damals Luther die Thesen an die Wittenberger Schlosskirche- ihre „Thesen“ an eine Holztür nagelten.
Eine weitere Station widmete sich dem Thema „Luther und die Musik“. Luther, der als Vater der evangelischen Kirchenmusik gilt, maß dem gemeinsamen Kirchengesang eine hohe Bedeutung zu ganz nach dem Motto: „Wer singt, betet doppelt“. Die Kinder waren erstaunt, dass bis heute noch Lieder von Martin Luther im Gesangbuch stehen. „Ein feste Burg ist unser Gott“ wurde erst analysiert und dann gemeinsam gesungen. Ein besonderes Highlight für die Kinder war, dass sie während des Singens einen Blick in das Innere der Pfeifenorgel werfen konnten.
Martin Luther hat die Bibel in die deutsche Sprache übersetzt und so der großen Masse ermöglicht, selbst die Bibel lesen zu können. In einem abgedunkelten und nur von Kerzen erleuchteten Raum schrieben die Kinder mit Federkiel und Tinte ein aus der Bibel ausgesuchtes Wort ab. Mancher musste feststellen, dass das doch sehr schwierig ist und Geduld erfordert. Ein Siegel –wie zu damaliger Zeit üblich– rundete die Station ab.
An der vierten Station kneteten die Kinder mit viel Hingabe die Lutherrose, nachdem ihnen die Bedeutung der verschiedenen Farben erklärt wurde.
Selbstverständlich kam auch die Gemeinschaft sowie das Essen und Trinken nicht zu kurz. Nach dem Essen suchten die Kinder im Garten nach den legendären Sprüchen von Luther und gestalteten diese auf ihre eigene Art, so dass am Schluss ein toller „Sprüchebaum“ entstand.
Aus den Arbeiten der Kinder entstand eine kleine Ausstellung, die in verschiedenen Gemeinden die Glaubensgeschwister animieren soll, sich im Lutherjahr auch ein wenig mit der Reformation auseinanderzusetzen.