Einen wahren Seelengenuss bereitete der Jugendchor aus den Kirchenbezirken Nürtingen und Reutlingen am Samstag und Sonntag, 17. und 18. November 2018, den zu Recht begeisterten Anwesenden in der voll besetzten Kirche Reutlingen-Süd. Unter der Leitung ihrer drei Dirigent*innen Iska Leibßle, Martin Fink und Jonathan Haß brachten sie ein Arrangement zur Aufführung, welches das Leben Jesu thematisierte.
Atmosphärische Sphärenklänge einer Glasharfe leiten einen ruhigen, leisen Gesang ein. „Heaven full of stars“ singen die jugendlichen Sängerinnen und Sänger in der abgedunkelten Kirche und es klingt wie das Klirren von funkelnden Sternen in einer klaren Nacht. An die Wand hinter dem Altar ist das Bild einer dunklen, leicht hügeligen Landschaft projiziert. Der Gesang wird lauter und voller, klare junge Stimmen erhellen den Raum, langsam deutet sich auch im Hintergrundbild der beginnende Morgen an.
Eine Stimme aus dem Off liest Zeilen aus dem Lukas-Evangelium von der Darstellung Jesu im Tempel, in der Jesus Christus als das „Licht zur Erleuchtung der Heiden“ beschrieben wird. Folgerichtig singt der Chor „O komm, du Morgenstern“ und läutet damit das Motto des Konzerts ein.
In weiteren Lesungen mit Begebenheiten aus dem Leben des Heilands der Welt und in Liedern unterschiedlichster Stile und Epochen wird das Licht aus Jesus weiter beleuchtet: Jesus, der Heiler, der Lehrende, der Rettende, der wahrhaftige Sohn Gottes. Dabei wechseln sich rhythmische Spirituals mit einfachen Chorälen, romantisches Liedgut für sechsstimmigen Chor (Rheinbergers Abendlied) mit modernen Bearbeitungen von bekannten Kirchenliedern, barockes geistliches Liedgut (Bachs „Komm, süßer Tod“) mit ganz neuen Klangexperimenten ab, während an der Altarwand langsam die Sonne aufgeht und über den Horizont wandert, bis sie unter der Beschreibung des Gebetes Jesu im Garten Gethsemane, unter seinem besungen Kreuzestod untergeht – alle Lieder werden mit der selben Intensität und Freude am Gesang dargebracht, gefühlvoll moduliert, mit dem richtigen Drive, hell und klar wie das Licht.
In der nun wieder dunklen Kirche ertönt zum Abschluss die englische Version von „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt“ und die jugendlichen Sängerinnen und Sänger enden mit dem, was unseren Glauben ausmacht: Mir ist wohl in dem Herrn.